Das Apfelbäumchen






                                                                                                                                              Foto Jasmin

     Das kleine Apfelbäumchen





 Das kleine Apfelbäumchen
(Lied)
 
Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll,
so viel Gedanken, und mein Herz ist übervoll,
so viel Gefühle drängen sich zur selben Zeit:
Freude und Demut und Dankbarkeit.

Im Arm der Mutter, die dich schweigend hält,
blinzelst du vorsichtig ins Licht der Welt,
in deinen ersten Morgen, und ich denk':
dies ist mein Kind, welch ein Geschenk!

Wenn alle Hoffnungen verdorren,
mit dir beginn' ich ganz von vorn,
und Unerreichbares erreichen, ja ich kann's!
Du bist das Apfelbäumchen, das ich pflanz'!

Sieh dich um, nun bist du ein Teil der Welt,
die sich selbst immerfort in Frage stellt,
wo Menschen ihren Lebensraum zerstör'n,
beharrlich jede Warnung überhör'n.

Ein Ort der Widersprüche, arm und reich,
voll bitt'rer Not und Überfluss zugleich,
ein Ort der Kriege, ein Ort voller Leid,
wo Menschen nichts mehr fehlt, als Menschlichkeit!
Wenn alle Hoffnungen verdorr'n

Du bist ein Licht in ungewisser Zeit,
ein Ausweg aus der Ausweglosigkeit,
wie ein Signal, den Weg weiterzugeh'n,
Herausforderung weiter zu besteh'n.

Wo vieles voller Zweifel, manches zum Verzweifeln ist,
da macht ein Kind, dass du alle Zweifel vergisst.
Es sind in einer Welt, die ziel- und ratlos treibt,
die Kinder doch die einz'ge Hoffnung, die uns bleibt!


                                              Jessie Willcox Smith


Reinhard Mey,
 auf bewundernswerte Weise singt er in seinen deutschsprachigen Chansons
von den Widrigkeiten des Alltags, aber auch von der Schönheit, 
ebenso hüllt er Erinnerungen aus Kindheit und Jugend in den Schleier zauberhafter Poesie.
 Seine Musik ist  glaubhaft, weil sich persönliche Erfahrungen
 von Freude und Leid in ihr widerspiegeln.