Schöpfungsgeschichte.







Gott hat keine Raubtiere erschaffen.
Hier gehen die Meinungen auseinander.
Viele Menschen sind der Meinung, die Scheu der Wildtiere
 vor dem Menschen 
sei natürlich und liege im Wesen der Tiere. 




                                                Gemälde: »Peace« von William Strutt (1896)



Doch in unbewohnten Gegenden, in denen die Tiere nie vom Menschen gejagt wurden,
zeigen sie oft ein ganz anderes Verhalten.
Und es gibt die ungewöhnlichsten Freundschaften zwischen Mensch und Tier.

»Dann wohnt der Wolf beim Lamm,
der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen,
ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander.
Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.« 
 (Jesaja, Kapitel 11, 6-7) ·

Schöpfungsgeschichte: German Murer (Text zum Film)
Die wilden Tiere aber haben ihren Namen von ihrem wilden Wesen.
 nicht aber,
dass sie von Anfang an als bösartig waren.
(Film)


Gott gebot pflanzliche Ernährung

Hase und Maus haben Angst vor dem Fuchs und dem Greifvogel, der Frosch vor dem Storch,
die Rehmutter beschützt ihr Junges vor dem Wolf und vor dem Luchs.
Antilope und viele andere Tiere rennen um ihr Leben vor Löwe,
Gepard und Tiger. Kaum ein Tier kann sich sicher fühlen. Alle leben in Furcht, getötet zu werden.
Deshalb besteht die Meinung, auch ohne den Menschen herrsche im Tierreich
ein beständiges Töten und Getötet werden.
Es sei eben die Natur der Raubtiere, so wird argumentiert.
So habe Gott die Tiere eben erschaffen.

Hat er das? Hat Gott Raubtiere erschaffen?
Hat er Geschöpfe erschaffen, die wiederum andere
von ihm geschaffene Geschöpfe töten? Eine seltsame Vorstellung.





Edward Hicks, das friedliche Königreich (1826)



Gott hat in der Schöpfungsgeschichte eine rein pflanzliche,
also vegane Ernährung geboten – und zwar für Mensch und Tier:
»Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen,
auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen zu eurer Speise.
Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel 
habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben.« (1. Buch Mose 1, 29-30)
Forscht man weiter in den ältesten überlieferten Schriften,
so findet man weitere Aussagen, dass die Tiere am Anfang kein Fleisch aßen,
ja, dass es ursprünglich weder Raubtiere noch giftige Schlangen gab.



                                                                             Roelant Savery (1576-1639)



In den Manuskripten des Theophilus von Antiochien aus dem 2. Jahrhundert nach Christus
findet man bemerkenswerte Aussagen zu diesem Thema. Theophilus wurde in Mesopotamien geboren,
besaß eine klassische Bildung und verfasste viele Schriften,
von denen aber nur wenige Fragmente die Zeiten überdauert haben.
Darin ist folgendes Zitat zu finden:
»Die wilden Tiere aber haben ihren Namen von ihrem wilden Wesen, nicht aber,
dass sie von Anfang an als bösartig oder giftig erschaffen worden wären,
denn nichts ist von Gott im Anfang böse erschaffen worden,
sondern alles ist gut, 
sondern die Sünde des Menschen hat sie böse gemacht.
Denn indem der Mensch vom Wege abwich, folgten auch sie ihm.«





Zu uns komme dein Reich

Da hilft kein Yoga und keine Meditation,
keine Messe, keine Bibel, keine Heilige Pforte in Rom.
Keine Taufe und keine Ölung-
Da hilft nur.
Miteinander mit Tier, Mensch und Natur.