Ein neues Jahr
Jedes
Jahr vollziehen die Menschen den üblichen Jahreswechsel.
Ein altes geht, ein neues kommt. Auch wenn sich nicht alle Wünsche und Pläne
des alten erfüllt haben, es hat einem neuen Jahr Platz zu machen.
In der Regel geschieht das auch völlig reibungslos.
Die Menschen feiern und wünschen sich alles Gute. Dann kehren sie mit guten Vorsätzen in ihren Alltag zurück. Hin und wieder gibt es aber doch kleine Ungereimtheiten.
Ein altes geht, ein neues kommt. Auch wenn sich nicht alle Wünsche und Pläne
des alten erfüllt haben, es hat einem neuen Jahr Platz zu machen.
In der Regel geschieht das auch völlig reibungslos.
Die Menschen feiern und wünschen sich alles Gute. Dann kehren sie mit guten Vorsätzen in ihren Alltag zurück. Hin und wieder gibt es aber doch kleine Ungereimtheiten.
Eine
Neujahrsgeschichte
Eine
solche Geschichte trug sich vor ein paar Jahren zu, es ist also noch nicht einmal so lange
her. Damals versammelten sich im Himmel zum Jahresende pünktlich alle am
Jahreswechsel Beteiligten, jeder streng nach seiner Rangordnung platziert. In
der ersten Reihe war dem eben eintreffenden Alten Jahr ein Ruheplatz
bereitgestellt worden. Gleich daneben stand ein zweiter Sitz noch leer - jener
für das zu begrüßende Neue Jahr. Anfangs dachte sich keiner etwas dabei, waren
doch alle überpünktlich erschienen. Einer nach dem andern wurde aber etwas
unruhig. "Unüblich!" raunte ein Engel, "Nun müssen wir bald
anfangen mit der Übergabe, sonst werden wir bis Mitternacht nicht fertig
werden.“ Und das abtretende alte Jahr fügte hinzu: „Ich denke, wir müssen das Neue Jahr umgehend suchen, sonst stünde eventuell gar das Ende der Zeiten vor
der Tür.“ So schwärmte Groß und Klein aus und hielt Ausschau, ob sich das Neue
Jahr nicht etwa hinter einem vergessenen Stern versteckt hätte. Nach Minuten
verzweifelter Suche wurde es endlich aufgespürt. In einem kleinen Winkel gleich
neben der Himmelspforte hatte es sich verkrochen.
"Was hast Du dir dabei nur gedacht?“ wollte der heilige Petrus leicht ungeduldig von ihm wissen,
"Was hast Du dir dabei nur gedacht?“ wollte der heilige Petrus leicht ungeduldig von ihm wissen,
„Du
bringst mit deinem Verhalten den ganzen Weltenlauf durcheinander!" -
"Ich hatte etwas Angst", erwiderte das Neue Jahr leise:
„Seht, alleine soll ich während dreihundertfünfundsechzig Tagen die Verantwortung für die ganze Welt tragen. Wenn ich nun einen Fehler mache? Wenn ich etwas übersehe oder vergesse?
"Ich hatte etwas Angst", erwiderte das Neue Jahr leise:
„Seht, alleine soll ich während dreihundertfünfundsechzig Tagen die Verantwortung für die ganze Welt tragen. Wenn ich nun einen Fehler mache? Wenn ich etwas übersehe oder vergesse?
Diese Verantwortung ist zu viel für mich allein."
Der
heilige Petrus nickte, dachte kurz nach und antwortete dann verständnisvoll:
"Die ganze Verantwortung zu tragen ist gewiss eine große Aufgabe. Fehler
können geschehen und bleiben nicht folgenlos, auch das ist richtig. Aber ich
bin überzeugt, mein liebes Neues Jahr, dass gerade Du am besten dazu geeignet
bist. Du bist frisch an Kräften, gänzlich unverbraucht und noch voller
Hoffnung. Es kommt nicht darauf an, die beste Lösung immer gleich zur Hand zu
haben. Viel wichtiger ist es, das Du alles aus Liebe zu den Menschen tust und
mit der guten Absicht, nicht
leichtfertig mit Deiner Zeit umzugehen. Ich glaube, gutes Neues Jahr,
ein besseres Jahr als Dich hätte zurzeit niemand
finden können.
Auch wenn
Du nicht fertig wirst mit Deiner Arbeit, es kommt nach Dir wieder ein neues
Jahr. Manche Dinge brauchen Zeit und machen viel Mühe, aber einmal müssen sie
begonnen werden. Das ist nun Deine Aufgabe. Das Neue Jahr blickte in die
Runde, wo sich in jedem Blick Erwartung und Ermutigung spiegelte. Es nickte dem
heiligen Petrus zu, der nahm das Neue Jahr an der Hand und führte es entschlossen
zur Himmelspforte. Die Zeit war knapp geworden. Schnell wurde die Arbeit des
alten Jahres bedankt und die himmlischen Gaben dem Neuen,
letzte gute
Ratschläge mit auf den Weg.
Damit begann es dann endgültig,
dieses neue Jahr
Mellin
Menschenkind" Ich habe heute ein paar Blumen nicht gepflückt.
Um dir ihr Leben zu schenken.
C. Morgenstern
dieses neue Jahr
Mellin
Menschenkind" Ich habe heute ein paar Blumen nicht gepflückt.
Um dir ihr Leben zu schenken.
C. Morgenstern