Das Nietzsche Haus











Das Nietzsche-Haus war zwischen 1858 und 1897 das Wohnhaus Franziska Nietzsches,
die 1850 mit Ihren beiden Kindern Friedrich und Elisabeth nach Naumburg zog,
nachdem ihr Mann, der Pastor Karl Ludwig Nietzsche aus Röcken im Jahr zuvor gestorben war.
Friedrich Nietzsche verbrachte den Großteil seiner Kindheit und Jugend in Naumburg.
 Hier besuchte er die Elementarschule und das Domgymnasium
und auch nachdem er 1858 die Freistelle im nahegelegenen Internat Schulpforte erhalten hatte,
 blieb das Naumburger Mutterhaus ein Lebensmittelpunkt.










Irgendwann in den ersten Januartagen des Jahres 1889 könnte auch jene Episode stattgefunden haben,
die das Herzstück des Turiner Mythos bildet: die Umarmung des Pferdes.
Nietzsche habe, schreibt der Turiner Journalist Ugo Pavia 1932,
 „die Arme um den Hals des Pferdes einer Mietkutsche geschlungen und wollte ihn nicht mehr loslassen.
 Er hatte gesehen, wie der Kutscher den Vierbeiner geschlagen hatte
 und dabei einen so ungeheuren Schmerz empfunden,
 daß er sich veranlasst sah, dem Tier seine Zuneigung zu bezeugen.“ Kann sein, kann auch nicht sein.
Bewiesen ist die Anekdote nicht. Aber sie hat die Dichter und Jünger, die Biographen und Apologeten inspiriert,
weil sie von einer reinen Geste erfüllt ist: der Geste des Mitleids,
mit der der Philosoph der Stärke und des Willens zur Macht die ohnmächtige Kreatur umarmt.
Das genügt. 















Am Rand der Stadt,  von schmalen und engen Gassen umgeben, steht das Nietzsche-Haus.
Es ist ein kleines Handwerkerhaus, um 1830 umgebaut.
Beeindruckend ist durch die kleinen Räume zu gehen, über den alten warmen Holzfußboden,
von einem Raum in den nächsten, wenig Möblier, viele Fotos und Gedanken an den Wänden.
Aufwärts, über einen schmalen Treppenaufgang zu dem oberen Stockwerk,
zu der kleinen Veranda, mit Blick auf die alte Stadtmauer.