Kratsch,
Joachim. "Kinderspiele", 1988, Öl auf Hartfaser, 99 x 69 cm
(Galerie Koenitz)
Kinderglaube?
Ein Engel, hieß
es, als wir Kinder waren,
ist unterwegs,
der sammelt jeden Schmerz,
den bösen,
ungerechten, unduldbaren,
und fliegt
hinauf und rührt an Gottes Herz.
Und zu Musik
wird einer Schande Name,
es trägt als
Duft ihn jeder Wind,
und
Traumgespiele, helle, wundersame,
gesellen sich
dem Schmerzenskind.
Das plötzlich
strahlt. Es sieht: die Himmel rüsten,
dem
Qualverstummten Gottes Arm zu leihen.
Ach, wär es
wahr, sagt, wieviel Engel müßten
da heute wohl
auf allen Wegen sein!
René Schickele
(1883 - 1940)
Radierung/Ätzradierung, 1993
Kratsch, Joachim (*1937 in Zwickau) lebt in Leipzig. Deutscher Maler und Grafiker.
Vorsitzender des Bund Bildender Künstler Leipzig e.V.
"Ungebrochener
Jagdinstinkt"
Joachim Kratsch (verwandt) Leipzig
Radierung/Kaltnadel
Joachim Kratsch (verwandt) Leipzig
Radierung/Kaltnadel
Kratsch, Joachim. (Galerie Koenitz)
Lebensgeister
Schwarzer
Himmel ohne Sterne
in kalter
stiller grauer Nacht
verschwunden
schlaflos ohne Wärme
bis ein
neuer Tag erwacht.
Unterm
Himmel wacht ein jeder
der
irgendwie an etwas glaubt
ist das
Menschlein wie ein Jäger
der nicht
mal seinen Freunden traut.
Wie ein
halberfroren Drachen
feuerspeiend
düster Rot
Existenzen
ohne Liebe ohne Lachen
ist im
Grunde nichts als lebend tot.
Manche
solche sind oft traurig
wenn man
hier vom Glück erzählt
weinen
heimlich unerbaulich
wenn
Liebe in den Herzen fehlt.
Manche
solche sind oft spöttisch
Denken
nicht an schöne Zeit
Denken
nur an dunkle Tage
und ein
Leben in der Einsamkeit.
Doch es ist nicht jeder Tag todtraurig
nicht ein jeder Tag voll Idiotie
als die Wolken sich erlösten
und ein Engel hier vom Himmel fiel.
© Christopher Tafeit
Doch es ist nicht jeder Tag todtraurig
nicht ein jeder Tag voll Idiotie
als die Wolken sich erlösten
und ein Engel hier vom Himmel fiel.
© Christopher Tafeit